Martin Beck erhält renommierte Forschungsförderung durch den Europäischen Forschungsrat
Das geförderte Projekt beschäftigt sich mit der Untersuchung großer Poren in der Hülle des Zellkerns.
Eine wegweisende Idee zur Erforschung der mechanischen Eigenschaften von Poren des Zellkerns hat Dr. Martin Beck, Direktor am Max-Planck-Institut für Biophysik, einen hochrenommierten Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates (European Research Council, ERC) beschert. Nach zweimaliger Förderung als Nachwuchs-wissenschaftler wird er nun bereits zum dritten Mal als ERC-Forscher ausgezeichnet.
Text: Katharina Käfer
253 Spitzenforschende in Europa erhalten insgesamt 624 Millionen Euro
Der ERC gab Martin Beck als einen von 253 Preisträger:innen eines begehrten Advanced Grants bekannt, die sich unter mehr als 1700 Bewerber:innen durchsetzen konnten. Die innovativen Forschungsideen der Ausgezeichneten werden mit insgesamt 624 Millionen Euro innerhalb der nächsten fünf Jahre gefördert.
Der ERC wurde 2007 von der Europäischen Union ins Leben gerufen, um die Spitzenforschung der besten und kreativsten Köpfe in ganz Europa zu fördern. Die ERC Advanced Grants werden jährlich an exzellente Wissenschaftler:innen aller Fachrichtungen verliehen, die bereits durch Veröffentlichungen in hochrangigen wissenschaftlichen Zeitschriften bekannt und führend auf ihrem Gebiet sind.
Martin Beck untersucht riesige Poren im Zellkern
Martin Beck ist Experte für die Erforschung sehr großer Proteinkomplexe in Zellen. Mit bildgebenden Verfahren wie der Elektronenmikroskopie, molekularbiologischen Techniken und Computersimulationen untersucht der Biochemiker deren Struktur und Funktion.
Nach zwei ERC-Grants für Nachwuchs- und Jungwissenschaftler, erhält er nun als Senior-Forschungsgruppenleiter bereits seine dritte Förderung durch den Europäischen Forschungsrat.
Seine Forschungsidee beschäftigt sich mit den sogenannten Kernporenkomplexen. Diese Komplexe aus ungefähr 1000 Proteinen bilden riesige Kanäle in der Kernmembran, der Hülle des Zellkerns. Der Stoffaustausch zwischen dem Kern und der ihn umgebenden Zellflüssigkeit wird durch die Kernporen reguliert. Dadurch sorgen sie für den Schutz und Erhalt des im Zellkern eingelagerten genetischen Erbguts. Martin Beck möchte nun untersuchen, welche Rolle die mechanischen Eigenschaften der Kernporen für ihre Transportfunktion spielen. Seine Forschungsergebnisse werden zum besseren Verständnis zellulärer Prozesse beitragen und so neue Ansätze für Therapiemöglichkeiten von Erkrankungen liefern.