Martin Beck erhält Feldberg-Preis 2024

Mit der renommierten Auszeichnung fördert die Feldberg-Stiftung den wissenschaftlichen Austausch zwischen Deutschland und Großbritannien

6. März 2023

Martin Beck, Direktor der Abteilung für Molekulare Soziologie am Max-Planck-Institut für Biophysik, wird mit dem Feldberg-Preis 2024 zur Förderung des deutsch-britischen Wissenschaftsaustauschs im Bereich der experimentellen Medizin ausgezeichnet. Die Feldberg-Stiftung vergibt den Preis jedes Jahr an jeweils eine herausragende Forschungspersönlichkeit aus Deutschland und Großbritannien.

Text: Katharina Käfer

 

„Ich fühle mich geehrt, diesen Preis von der Feldberg-Stiftung zu erhalten, die schon so viele brillante Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ausgezeichnet hat“, sagt Martin Beck. „Ich freue mich schon darauf, dieses Jahr das Vereinigte Königreich zu besuchen!“

Neben seiner Preisvorlesung wird Beck in den nächsten beiden Jahren als Feldberg-Preisträger mindestens zwei weitere Vorlesungen an Forschungseinrichtungen in Großbritannien halten. Das Ziel der Feldberg-Stiftung ist die Stärkung des deutsch-britischen Wissenschaftsaustausches im Bereich der experimentellen medizinischen Forschung, insbesondere der Physiologie, Pharmakologie und angrenzender Fachgebiete. Gegründet wurde sie 1961 nach dem zweiten Weltkrieg von dem Pharmakologen Wilhelm Feldberg, der bis 1933 an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin forschte, bevor er als jüdischer Wissenschaftler Deutschland verlassen musste und nach England auswanderte, um seine Studien dort fortzusetzen. Zur Gründung der Stiftung nutzte er sein Restitutionsgeld und seine Pension aus Deutschland.

Über Martin Becks Forschung

Martin Beck ist Experte für die Erforschung sehr großer Proteinkomplexe in Zellen. Mit bildgebenden Verfahren wie der Elektronenmikroskopie, molekularbiologischen Techniken und Computersimulationen untersucht er deren Struktur und Funktion in ihrer natürlichen Umgebung. In den vergangenen Jahren hat er vor allem wichtige Erkenntnisse zu über die sogenannten Kernporenkomplexe geliefert. Diese Komplexe aus ungefähr 1000 Proteinen bilden Kanäle in der Kernmembran, der Hülle des Zellkerns. Der Stoff- und Informationsaustausch zwischen dem Kern und dem Zytosol wird durch die Kernporen reguliert. Dadurch sorgen sie für den Schutz und Erhalt des im Zellkern eingelagerten genetischen Materials. Martin Beck und seine Mitforschenden klärten die Struktur des Gerüsts der menschlichen Kernpore nahezu vollständig auf, erklärten wie sich die Poren verengen und weiten, um den Materialtransport zu steuern, und fanden heraus, wie die Komplexe von der Mutter zum Embryo vererbt werden.

Martin Becks wissenschaftliche Karriere

Martin Beck studierte Biochemie und promovierte in der gruppe von Wolfgang Baumeister am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried. Als Postdoktorand forschte er an der ETH (Eidgenössische Technische Hochschule) Zürich in der Schweiz, bevor er 2010 Gruppenleiter am EMBL (European Molecular Biology Laboratory) in Heidelberg wurde. Seit 2019 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt am Main. 2021 wurde er zum Mitglied der EMBO (European Molecular Biology Organization) gewählt. Als erfahrener Wissenschaftler erhielt er außerdem nach zwei ERC (European Research Council)-Grants für Nachwuchs- und Jungwissenschaftler im vergangenen Jahr bereits seine dritte Förderung durch den Europäischen Forschungsrat (ERC).

Nun reiht sich Martin Beck in eine Liste überaus erfolgreicher Forscherinnen und Forscher ein, die den renommierten Feldberg-Preis seit Gründung der Stiftung erhalten haben – so unter anderem einige Nobelpreisträger und mehrere Max-Planck-Direktoren, unter anderem auch Patrick Cramer, ab Juni dieses Jahres neuer Präsident der Max-Planck-Gesellschaft.

Weitere Informationen:

Feldberg Stiftung: https://feldbergfoundation.org/

 

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